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6 Mythen über Gluten

Diese folgenden 6 Mythen über Gluten begleiten mich schon viele Jahre! Welche das sind und was an ihnen wirklich dran ist, erfährst Du in diesem Blogbeitrag.

Ich ernähre mich schon sehr lange glutenfrei und in den vielen Jahren habe ich die aberwitzigsten Aussagen und Mythen über Gluten gehört. Noch vor 14 Jahren wussten nur wenige, was Gluten überhaupt ist. Auch ich hatte vor der Diagnose keine Ahnung.

Mittlerweile ist das Thema immer präsenter in den Medien und in unsrem Alltag. Glutenfreie Ernährung ist auch eine Modewelle, die aus dem USA zu uns gefunden hat.

Jetzt spricht jeder mit und sei es nur mit seinem Halbwissen. Aber ist das ein Wunder? Eine strenge glutenfreie Ernährung für Betroffene mit Zöliakie oder Glutenintoleranz ist komplexer, als sie auf dem ersten Blick erscheint. Lies hier mehr über die Gefahr der Kontamination.

Leider findet sich auch in vielen Küchen der Cafés und Restaurants das Halbwissen wieder. Das macht das Essengehen schwierig. Schon die kleinste Menge Gluten kann bei Betroffenen akute Beschwerden und langfristig gesundheitliche Schäden hervorrufen. Auf was Du in Restaurants achten musst, erfährst Du hier!

Mit jedem Glutenunfall wird eine Entzündung im Dünndarm proviziert, die das Risiko, an Dünndarmkrebs zu erkranken, steigen lässt.

Um so wichtiger ist es, auf das Halbwissen aufmerksam zu machen und aufzuklären. Hier habe ich Dir 6 Mythen über Gluten zusammengestellt.

6 Mythen über Gluten
6 Mythen über Gluten (c) Canva

1. Mythen über Gluten – Mit glutenfreier Ernährung nimmt man ab

Diese Aussage höre ich mit Abstand am häufigsten. Da werden Stars in den Medien vorgestellt, die angeblich viele Kilos durch den Verzicht auf Gluten abnehmen. Was ist dran an diesem Mythos? Ist es die neue tolle Diät?

Das müsste ja bedeuten, dass jeder Zöliakie-Erkrankte extrem schlank durch die Welt geht. Dem ist aber nicht so. Ich habe am Anfang durch die glutenfreie Ernährung sogar 10 kg zugenommen.

Wer glutenfrei isst, der muss genau hinschauen und sich bewusst ernähren. Gluten kann in nahezu jedem verarbeiteten Lebensmittel stecken. Aber auf alle Fälle steckt es in Getreideprodukten wie Pizza, Kuchen, Keksen oder Brötchen. Wer hier konsequent auf verarbeitete Produkte und Backwaren verzichtet, könnte abnehmen. Stecken hier doch viel Zucker und Stärke drin. Dann wäre der Abnehmeffekt aber eine Folgeerscheinung einer insgesamt gesünderen und Kohlenhydratärmeren Ernährung, die nicht zwingend glutenfrei sein muss.

Wer hingegen auf Vollkornprodukten verzichtet, verpasst gutes, sättigendes Essen. Vollkornprodukte gibt es natürlich auch glutenfrei, aber die sind viel teurer und schwieriger zu beschaffen. Denn auch die meisten glutenfreien Ersatzprodukte enthalten viel Stärke und Zucker .

2. Mythen über Gluten – Gluten macht krank

Ja, Gluten macht krank! Aber nur, wenn Du an der Autoimmunkrankheit Zöliakie oder einer Glutenunverträglichkeit leidest. Dann löst das Gluten im Darm Entzündungsprozesse aus, die zu Schäden der Darmzotten führen. Der Körper nimmt dann nicht mehr genügend Nährstoffe und wichtige Spurenelemente auf und es kommt zu Mangelerscheinungen und zu langfristigen gesundheitlichen Risiken wie Osteoporose und Krebs. An welchen Symptomen Du Zöliakie erkennen kannst, erfährst Du hier!

Bei gesunden Menschen kann der Körper problemlos das Gluten verwerten und verdauen.

3. Mythen über Gluten – Gluten ist eine Erfindung der Wirtschaft

Beim Haarewaschen ist mir aufgefallen, dass das Shampoo als glutenfrei beworben wird. Ich selbst habe mehrere Jahre im Marketing gearbeitet und dieser Hinweis liest sich für mich doch sehr nach „Ich muss mir jetzt noch schnell was aus den Fingern saugen, um einen Unterschied und einen Vorteil zu suggerieren, der nicht wirklich einer ist“.

Denn auf Glutenfreiheit im Shampoo muss ich z.B. nur achten, wenn ich damit ein Babyoder Kleinkind wasche, das Zöliakie hat und das Shampoo verschlucken könnte. Aber das Baby hatte der Marketinger bestimmt nicht im Sinn.

Tatsächlich sind in den letzten Jahren immer öfter „glutenfrei“ Hinweise auf den Verpackungen von Lebensmitteln zu finden. Das hat auch etwas mit der geänderten Deklarationspflicht von 2014 zu tun. Denn Gluten wird oftmals bei verarbeiteten Lebensmitteln als Trägerstoff für z.B. Aromen verwendet. Vor der Änderung war es nicht möglich, zu erkennen, ob das Produkt Gluten enthält.

Aber glutenfreie Ernährung ist auch ein Hype und Produkte, die mit „glutenfrei“ gekennzeichnet sind, lassen sich bis zu 20% teurer verkaufen.

Gluten gab es aber schon immer als natürliches Klebeeiweiß in Getreide und ist keine Erfindung der Wirtschaft.

4. Gluten kann durch Hitze oder Kälte zerstört werden

Kann ein glutenhaltiges Brot durch die Hitze im Ofen oder das Einfrieren glutenfrei werden?

Nein. Es gibt zwar Experimente, in wieweit Gluten durch extrem hohe Hitze unschädlich gemacht werden kann. Aber diese Versuche sind noch in der Testphase und die Temperaturen im Ofen sind dafür viel zu niedrig. Und auch das Unschädlichmachen von Gluten, indem die glutenhaltigen Backwaren eingefroren werden, ist nur ein Ammenmärchen.

Glutenhaltig bleibt glutenhaltig! Welche Getreidesorten natürlich glutenfrei sind, erfährst Du hier!

Wenn Du jedoch auf den Inhaltsstoff „glutenfreie Weizenstärke“ bei Lebensmitteln stößt, dann ist das etwas anderes. Die Lebensmittelindustrie kann in komplizierten Verfahren eine „Auswaschung“ von Gluten vornehmen und den Anteil von Gluten in Weizenstärke tatsächlich minimieren bzw. ganz ausschließen.

5. Dinkel, Urdinkel oder Urweizen sind glutenfrei

Wie oft musste ich mich schon streiten, wenn es darum ging, ob Dinkel glutenfrei sei. Dieser Mythos hält sich sehr hartnäckig.

Nein, Dinkel ist definitiv nicht glutenfrei. Und auch Gerste, Roggen, Weizen oder Urdinkel und Urweizen sind nicht glutenfrei. Bei Hafer ist die Antwort nicht ganz so eindeutig. Wenn Du mehr über Gluten in Hafer erfahren möchtest, dann klicke hier.

6. Mythen über Gluten – Echter Sauerteig aus glutenhaltigen Zutaten ist glutenfrei

Brot aus Sauerteig steht neben der glutenfreie Ernährung sehr hoch im Kurs. Teilweise wird Sauerteigbrot als Allerheilsware angeboten. Da verwundert es nicht, wenn es auch von so manchem heißt, Sauerteigbrot sei trotz Weizenmehl glutenfrei. Der Mythos über Gluten kommt vielleicht daher, dass in dem Sauerteigbrot das Weizen besser „aufgeschlossen und leichter verdaulicher“ sei. Damit ist das Gluten aber noch nicht verschwunden und es kann zu einer Reaktion im Körper kommen, wenn Zöliakiepatienten dieses Brot essen.

Wenn Du Zöliakie oder eine Glutenunverträglichkeit hast, dann ist es sehr wichtig, dass Du Dich mit Gluten auskennst, damit Du jeden Fehler vermeidest. Wenn Du wissen willst, wie Du Deinen Haushalt umstellen musst, was glutenfrei ist und welche Besonderheiten es bei den Inhaltsangaben der Lebensmittel gibt, dann nimm jetzt an meinem Onlinekurs teil.

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