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Ann Rose, getreidefeind

Du hast Zöliakie und fragst Dich, ob Du Dich sorglos glutenfrei ernähren kannst, wenn alle anderen Gluten essen? Oder sollten sich lieber alle in Deiner Familie auf eine glutenfreie Ernährung umstellen?

In diesem Post möchte ich Dir von meinen Erfahrungen in meiner Familie berichten und Dir dabei helfen, den für Dich einfachsten Weg zu finden.

Glutenhaltig und glutenfrei ernähren in einem Haushalt

Ich muss mich seit 14 Jahren glutenfrei ernähren. Mittlerweile habe ich drei Kinder bekommen und wir sind seit ein paar Jahren zu fünft. Wir führen einen gemischten Haushalt: An unserem Tisch wird sowohl glutenfrei, als auch glutenhaltig gegessen. Welche Vor- und welche Nachteile das mit sich bringt und wie ein normaler Tag bei uns am Tisch aussieht, erfährst Du in diesem Post.

Ich bin die einzige in unserer fünfköpfigen Familie, die sich glutenfrei ernährt. Ich halte eine strenge Diät ein und mein Körper reagiert mittlerweile sehr empfindlich auf die kleinste Menge Gluten. Wenn ich Gluten zu mir nehme, dann merke ich das sofort.

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Trotzdem habe ich unsere Familie nicht komplett auf eine glutenfreie Ernährung umgestellt. Diese Entscheidung habe ich nicht bereut. In den letzten 14 Jahren hatte ich Zuhause keinen „Glutenunfall“. Die Kontaminationsgefahr hält sich bei mir in Grenzen und das, obwohl ich drei Kinder habe, die für viel Unordnung im Haus sorgen ;).

Wie den glutenfreien Alltag organisieren?

Als die Zöliakie vor 14 Jahren bei mir diagnostiziert wurde, war ich Studentin und lebte mit meinem Mann allein in einem Haushalt.

Nach der Diagnose habe ich meinen Konsum von glutenfreien Brot und Nudeln drastisch eingeschränkt. Sie haben mir nicht geschmeckt und waren mir zu teuer. Daher hat sich mir nie die Frage gestellt, ob wir unseren Pärchenhaushalt auf eine glutenfreie Ernährung umstellen sollten.

In den ersten Jahren habe ich alle glutenhaltige Lebensmittel im Kühlschrank und Vorratsschrank markiert und sortiert. Heute lagere ich nur meine Mehle und Snacks gesondert in extra Fächern.

Ich koche und backe täglich frisch und immer glutenfrei. Nur bei den Nudeln mache ich eine Ausnahme. Meine Familie bekommt Dinkel-Vollkornnudeln und nur ich esse glutenfreie Maisnudeln. Ich bin der Meinung, dass die Vollkornnudeln für meine Kinder gesünder sind.

Auch beim Brot trennen wir: Meine Familie isst glutenhaltiges Brot, das in unserer Küche einen festen Platz hat. An dieser Stelle bereite ich keine Lebensmittel zu.

In einer anderen Ecke der Küche stehen mein Toaster und mein glutenfreies Brot. Diese Regel halten auch die Kinder sehr gut ein.

Regeln für den Essenstisch

Am Essenstisch gibt es ebenfalls Regeln.

Jeder hat seinen festen Sitzplatz. So sind an meinem Platz keine glutenhaltigen Brotkrümel und ich muss den Tisch nicht ständig sauber wischen. An meinem Sitzplatz stehen das glutenfreie Brot und eine extra Butter.

Das glutenhaltige Brot kommt ans andere Ende des Tisches.

Es werden keine glutenhaltigen Speisen über den Tisch gereicht, sondern immer drum herum.

Für die flüssigen Aufschnitte gibt es Löffel, die nicht auf das Brot getunkt werden dürfen.

Wurst und Käse, die ich auch essen möchte, werden nur mit gewaschenen Händen angefasst oder ich gebe sie heraus.

Diese Regeln entspannen das gemeinsame Essen am Tisch und werden von meinen Kindern auch sehr gut eingehalten.

Glutenfrei mit Kindern

Unter der Woche esse ich mit meinen Kindern allein zum Frühstück. Dann bin ich die einzige Erwachsene und ich muss auf andere Abläufe zurückgreifen.

Meine Kinder sind im Kindergartenalter und ich bereite ihr Frühstück zu. Für mich ist es einfacher, wenn wir zu getrennten Zeiten essen. Erst schmiere ich die Brote für die Kinder und trinke nur einen Kaffee. Erst wenn sie satt sind, bereite ich mir mein Frühstück zu.

Wenn wir zeitgleich essen, muss ich ständig aufstehen und mir die Hände waschen, sobald ich glutenhaltige Speisen angefasst habe. Das hat nur Unruhe in den Ablauf gebracht und meiner Hände haben durch das ständige Waschen gelitten und sind aufgesprungen.

Wenn meine Kinder glutenfreies Brot zum Frühstück essen, wäre unser Morgen sicherlich einfacher. Aber aus Kostengründen backe ich das glutenhaltige Brot mit einem hohen Stärkeanteil. Deshalb ist das  glutenfreie Brot weniger sättigend und ballaststoffärmer als das glutenhaltige Vollkornbrot.

Ich hoffe, dass ich mit meinem Einblick in unseren Familienalltag dich bei deiner Entscheidung unterstützen kann. Und du für dich entscheiden kannst, ob du deinen Haushalt komplett auf glutenfrei umstellen sollst oder nicht.

Ich weiß, dass die Entscheidung schwierig ist. Und noch schwieriger, wenn nicht Du an Zöliakie erkrankt bist, sondern die Verantwortung für Dein Kind trägst, das sich glutenfrei ernähren soll.

Wenn Du Hilfe bei der Ernährungsumstellung brauchst, dann melde Dich für den kostenlosen Minikurs „Glutenfrei in 3 Tagen“ an. In 3 einfachen Schritten zeige ich Dir, wie du dich auf 100% glutenfrei umstellen kannst!

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Glutenfreie Ernährung
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6 Gedanken zu „Glutenfrei ernähren: Zöliakie und Getreide an einem Tisch!“

  1. Vielen Dank für den Einblick, Ann Rose. Es ist immer interessant zu lesen, wie andere den zöli-Alltag gestalten.
    Bei uns bin ich auch die einzige, die glutenfrei isst. Wir machen es ähnlich, nur dass mein Sohn auch glutenfrei frühstückt, wenn wir 2 alleine sind. Aber das ist aus Kostengründen bei 3 Kindern sicher eine andere Herausforderung. 😉
    Liebe Grüße
    Yvonne

      1. Hallo Ann Rose,
        meine Tochter ist 13 Jahre alt und hat die Diagnose Zöliakie als Zufallsbefund bei einer Blutuntersuchung vor vier Monaten bekommen. Es war Schock und Erleichterung zugleich. Endlich hatten wir eine Erklärung für viele, auch von dir beschriebenen Symptome. Als Mutter bin ich manches Mal verzweifelt, wenn sie mit Bauchschmerzen zur Schule ging, mit Schwindel in der Frühstückspause abgeholt werden musste und abends im Bett wieder eine Wärmflasche für den Bauch brauchte. Von Infekten, Blässe uvm. könnte ich auch noch schreiben.

        Wir führen auch einen gemischten Haushalt. Viele deiner Anregungen haben wir bereits umgesetzt und die neuen Anregungen werde ich ab jetzt in unseren Alltag integrieren.
        Vielen Dank dafür.
        Wir werden auch bei dem gemischten Haushalt bleiben, denn der Kostenpunkt spielt da eine große Rolle. Unsere Teenager Tochter liebt Nudeln isst wie ein Scheunendrescher und nimmt dabei (endlich) zu. Wir leben zu Viert in unserem Haushalt und unsere Ausgaben für Nahrungsmittel haben sich seit der Diagnose deutlich erhöht.
        Auch die Anschaffung von einem eigenen Toaster, ein neues Waffeleisen, einem neuen Mixer (da der alte mit Weizenmehlstaub belastet ist) zählen dazu.
        Ich könnte noch weiter schreiben, denn deine Seite bietet viele Punkte, an denen ich anknüpfen kann.
        Vielen Dank für deine Ideen, Anregungen und Denkanstöße. Weiter so!

        Liebe Grüße
        Monika

        1. Liebe Monika,

          ich danke Dir für die offenen und lieben Worte.
          Ich wünsche Deiner Tochter eine schnelle Genesung. Es ist wirklich viel wert, wenn man sich endlich wieder gesund fühlt und auch endlich weiß, wieso der Körper so komisch reagiert hat. Deine Verzweiflung als Mama kann ich gut nachvollziehen. Meine 4 jährige Tochter ist auch leicht auffällig und wir werden jetzt Blut abnehmen lassen, was bei einer 4 Jährigen wahrscheinlich nicht ganz so einfach wird. Ich habe aber auch Angst vor einem positiven Erebnis. Zuhause kann ich ihr alles zubereiten, was sie möchte, aber außerhalb des eigenen Haushalts, und das werdet ihr wahrscheinlich auch schon festgestellt haben, bedarf es viel Organisation und der Betroffenen wird immer eine Art Sonderrolle einnehmen.
          Ich wünsche Euch viel Kraft für die nächste Zeit und helfe gern weiter, wenn es Fragen gibt.
          Liebe Grüße, Ann

  2. Hallo,
    bei meinem Sohn 8 Jahre alt.
    Er hat auch Zöliakie.
    Ich muss sagen das überfordert mich ziemlich.
    Ich habe schon versucht langsam einiges umzustellen. Aber ich war selbst so im stress, da auch noch die Trennung mit meinem Mann dazu kam.
    Eine zeitlang ging es meinem Sohn auch wieder besser.
    Doch in letzter Zeit hat es wieder angefangen die Übelkeit, Bauchschmerzen, das er dich kraftlos fühlt.
    Ich weiß echt nicht wie ich es umstellen soll.
    Wo fange ich an.
    Vor allem ich bin nicht sehr begabt im Backen.
    Hast Du vielleicht einpaar Tipps für mich bitte
    Lg.
    Berna

    1. Liebe Berna,
      es tut mir sehr leid, dass ihr eine so schwierige Zeit durchmachen müsst.
      Eine Ernährungsumstellung ist schon eine gewaltige Aufgabe und Corona und eine Trennung dazu, müssen sehr schwierig für euch sein.
      Ich möchte euch gern helfen.
      Ich habe gerade einen Ratgeber geschrieben, der Betroffene die Ernährungsumstellung erleichtern soll. Ich veröffentliche erst am 16. Mai, ihr solltet aber schon vorher anfangen, euren Alltag und die Ernährung umzustellen.
      Deshalb schenke ich dir den Ratgeber. Ich kann ihn dir momentan aber nur als PDF schicken und nicht gedruckt.
      Ich hoffe, dass ihr mit den Erklärungen und Aufgaben gut zurechtkommt. Im hinteren Teil sind auch glutenfreie Rezepte für die ersten Wochen.
      Macht die Umstellung in Ruhe. Ich wusste am Anfang auch nicht, wo ich anfangen soll und die Angst, etwas falsch zu machen, hat mich bis in meine Träume verfolgt. Das gibt sich aber mit den neuen Alltagsroutinen.
      Liebe Grüße,
      Ann

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