Der Mai ist der #ZoeliakieAwarenessMonat, in dem weltweit Aktionen wie z.B. der Welt Zöliakie Tag stattfinden. Der Mai steht für die Vernetzung unter uns Zölis und einer großen Aufmerksamkeit für die Autoimmunkrankheit Zöliakie.
Aufgrund der Coronaauflagen fanden die Aktionen im Jahr 2020 und 2021 hauptsächlich online statt. In Deutschland fand z.B. der Virtueller Zöliakie Tag (#VZT) 2020 statt. Der VZT wurde innerhalb von zwei Wochen von Christina Rückert und Marcus Beran ins Leben gerufen. Über 500 Teilnehmer trafen sich online auf drei Bühnen und tauschten sich aus, diskutierten, hörten Vorträge und sahen Kochshows.
2021 veranstaltete die Deutsche Zöliakie Gesellschaft (DZG) eine virtuelle Messe mit vielen virtuellen Ausstellern, Stammtischen für den Austausch und einem umfangreichen Programm an Vorträgen. Zu Coronazeiten hat die virtuelle Vernetzung noch einmal rasant zugenommen. Ich finde, dass wir als Gemeinschaft der Zöliakie-Betroffenen sehr davon profitiert haben. Ich habe in meinen über 14 Jahren glutenfreien Leben sehr selten in meinem Alltag offline Kontakt. Über die Onlinemessen, soziale Medien und andere digitale Plattformen tausche ich mich seit Jahren mit Gleichgesinnten aus. Das bereichert mein Leben mit Zöliakie enorm und das kann auch ich dir nur nahe legen. Suche den Kontakt mit anderen Betroffenen, diskutiert und tauscht Erfahrungen aus.
Blogparade „1 Jahr mit Corona und Zöliakie“
Das ist umso wichtiger, wenn noch nicht alles in deinem Alltag rund läuft oder alles auf den Kopf gestellt ist, wie in der Corona-Pandemie. Deshalb fragte ich Zöliakie-Betroffene, wie es ihnen im letzten Jahr mit Corona und Zöliakie ergangen ist. Ich wollte wissen, ob und welche Herausforderungen es gab. Wie hat sich der Alltag geändert und was bleibt nach diesem Jahr. Gab es Positives und Negatives? Ich freue mich über die tollen Einblicke in die verschiedenen Alltage. Das letzte Jahr steckte voller neuer Erfahrungen und extrem vieler positiver und negativer Momente. Mit den Einblicken in den Alltag anderer Betroffener kannst du vielleicht auch dein letztes Jahr reflektieren und das Positive daraus mitnehmen, dass dich stärker macht und voranbringt.
Der Alltag im letzten Jahr – Ein Erfahrungsaustausch
So unterschiedlich die Lebenskonstellationen sind, so unterschiedlich waren auch die Erfahrungen mit Corona und Zöliakie im letzten Jahr. Die Bandbreite reicht von Entschleunigung und Zeit für Sport und Gesundheit bis hin zu schweren Krankheitsverläufen und dem Kampf mit den Folgen von Long Covid. Jedes Gefühl und jeder Moment ist wichtig und hat den gleichen Stellenwert.
Lisa Marie von glutenfree joy Folge 8 (Apple , Spotify, Google) ist im letzten Jahr auf Jobsuche gegangen und ist in eine neue Stadt gezogen. Die anfänglichen Sorgen, in diesen Zeiten keine Arbeit zu finden, waren bei Lisa Marie unbegründet und das Homeoffice hat ihr die Möglichkeit gegeben, mit dem glutenfreien Backen und Kochen zu experimentieren.
Sabrina hat durch das viele Backen und Experimentieren sogar den Schritt gewagt und ihren Blog Fräulein „Frei von Gluten“ gestartet.
Glutenfrei essen gehen mit Zöliakie
So erging es auch Jessica von @glutenfreies.fraeulein und Sara von Schnabel_auf in ihren Küchen. Sie haben die ruhigen Tage für neue Rezepte ausgenutzt. Auch haben sie es genossen, sich unterwegs nicht immer wegen der Zöliakie erklären zu müssen. Diese Sonderrolle, die wir Zölis beim Essen einnehmen, gehört bei Vielen zu den negativen Aspekten in ihrem Alltag. Ein Restaurantbesuch ist mit Zöliakie oft heikel. Schon die kleinste Menge Gluten verursacht kurzfristig und langfristig gesundheitliche Schäden. Restaurants, die sich zu 100% auf eine glutenfreie Ernährung spezialisieren, sind da ein Seegen. Durch die monatelangen Schließungen der Gastronomie konnten sich viele Restaurants nicht halten und mussten komplett schließen. Zu diesen Restaurants gehören gerade auch die „kleinen“ spezialisierten Restaurants für uns Zölis wie z.B. das Glutanada und Tante Nanni in Berlin. Beide Restaurants mussten endgültig schließen.
Beruflich einschneidend war das letzte Jahr auch für Christina von glutango. Sie wollte mit ihrem Unternehmen Restaurants und ihre Küchen über Allergene und Zöliakie beraten und ihnen helfen, den Restaurantbesuch für uns Betroffene sicher und einfach zu gestalten. Ihr Unternehmen Ally Allergens musste erst einmal ruhen. Aber wo sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. Christina hat zwei große Onlinemessen für uns Zöliakie-Betroffene veranstaltet: Der Virtuelle Zöliakie Tag 2020 und das Free From Hero Festival 2021. Beide Projekte hätten ohne Corona so nicht stattgefunden und gehören zu den großen positiven Highlights.
Homeoffice, Kinderbetreuung & Co.
Zu den großen Herausforderungen gehörten sicherlich, Homeoffice und Kinderbetreuung mit Homeschooling unter einem Hut bzw. einem Dach zu bringen. Der Alltag mit 4 Kindern wie bei Stephanie von Mein glutenfreier Backofen oder bei Sara mit einem Kind ist geprägt von einem schnellen Abarbeiten und der häuslichen Enge. Päarchen und Singles kämpften da eher mit Einsamkeit und Mehr-Zeit. Jenni Marieni mit ihren Mutmachblog, Günther von Der Schrittzähler und Nele von travel and free konnten diese Mehr-Zeit in ihre Gesundheit und Fitness investieren.
Yvonne von Glutenfreies Frollein erzählt in ihrem Beitrag über ihre Schwangerschaft und Geburt im letzten Jahr. Sie berichtet über die Verantwortung, ständig Begegnungen mit anderen Menschen kritisch hinterfragen zu müssen.
liebe Zöliakie-Gemeinde,
mein Name ist Daniela Salcedo und ich bin Kolumbianerin. Ich lebe seit mehr als einem Jahr in Deutschland. Dank der Tatsache, dass ich 2013 die Möglichkeit hatte, einen Schüleraustausch in Deutschland zu machen, konnte ich meine Sprachkenntnisse verbessern und es öffneten sich die Türen für mich, nach meinem Abitur nach Deutschland zu kommen und dort zu leben.
Das war eine sehr bereichernde Erfahrung, und aus diesem Grund arbeite ich derzeit mit einer Austauschagentur zusammen. Mein Ziel ist es, den Kindern die Möglichkeit zu geben, die ich hatte, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern und die deutsche Kultur während ihres Aufenthalts in Deutschland besser kennen zu lernen.
Ich schreibe Ihnen heute, um Sie zu fragen, ob es möglich ist, eine Verbindung zwischen Ihnen und uns herzustellen, um eine Gastfamilie für eines unserer Kinder zu finden, das der Zöliakiegemeinschaft in Kolumbien angehört. Ihr Name ist Julieta, sie ist 15 Jahre alt und ihr Aufenthalt in Deutschland würde von Januar bis Juli 2023 gehen. Sie hat bereits Kenntnisse der deutschen Sprache, da sie eine deutsche Schule in Medellin besucht.
Ich hoffe, Sie können mir helfen, Julieta ihren Traum vom Kennenlernen Deutschlands zu ermöglichen.
Ich freue mich darauf, von Ihnen zu hören
Mit freundlichen Grüßen.
Hallo Daniela,
ich habe dir zeitgleich auch per Mail geantwortet und den Deutschen Zöliakie Verein empfohlen. Das ist die größte und beste Anlaufstelle in Deutschland für deine Anfrage.
Liebe Grüße, Ann